type | tractate |
booktitle | Vom Redner |
author | Cicero |
translator | Raphael Kühner |
firstpub | 1858 |
year | 1873 |
publisher | Hoffmann'sche Verlags-Buchhandlung |
address | Stuttgart |
title | Vom Redner |
pages | I |
created | 20041019 |
sender | gerd.bouillon |
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LXVI. 264. Die auf den Worten beruhenden Arten des Lächerlichen glaube ich nun angeführt zu haben; diejenigen aber, welche auf den Sachen beruhen, sind noch zahlreicher und werden, wie ich zuvorS. Kap. 60, §. 243. bemerkte, mehr belacht. Denn man muß hier nicht allein die wahrscheinlichen Umstände ausdrücken und vor Augen stellen, worauf das Wesen der Erzählung beruht, sondern auch diejenigen, welche für den Gegner etwas Entstellendes in sich schließen, worauf das Wesen des Lächerlichen beruht. Hiervon mag, um kurz zu sein,Nach der scharfsinnigen Muthmaßung Orelli's: ut brevis sim statt der Lesart der Handschriften: ut brevissimum. immerhin als Beispiel jene oben erwähnte Erzählung des Crassus von MemmiusS. Kap. 59, §. 240. gelten. Und zu dieser Art können wir auch die Fabelerzählungen rechnen. 265. Auch aus der Geschichte wird zuweilen ein Umstand herbeigezogen. Als zum Beispiel Sextus TitiusS. zu Kap. 11. Anm. 308. sagte, er sei eine KassandraD. h. man schenke seinen Worten ebenso wenig Glauben, wie einst die Trojaner jener Kassandra. Antonius gibt die Aehnlichkeit zu und fügt noch eine andere hinzu. Sowie Kassandra von Ajax Oileus in dem Tempel der Minerva geschändet worden sei, so sei auch Sextus von mehr als Einem entehrt worden., so entgegnete Antonius: »Ich könnte auch Manche nennen, die bei dir den Ajax Oileus spielten. Auch von der Aehnlichkeit läßt sich Lächerliches herleiten, wenn sie entweder eine Vergleichung oder gleichsam ein Bild darbietet. Als Beispiele der Vergleichung führe ich Folgendes an: Einst erklärte GallusIst unbekannt. – Der hier erwähnte Piso ist vielleicht Lucius Calpurnius Piso Cäsonius, der im Jahre 112 v. Chr. Consul war. – Ueber Scaurus s. zu I. 49, 214. als Zeuge gegen Piso, dieser habe seinem Präfekten Magius eine überaus große Summe Geldes gegeben, Scaurus dagegen suchte dieß durch die Armut des Magius zu widerlegen. »Du irrst dich, Scaurus,« erwiderte Gallus. »Ich behaupte ja nicht, Magius habe das Geld aufbewahrt, sondern, wie ein Nackter, der Nüsse aufliest, im Bauche weggeschleppt«Der Sinn ist: Das Geld, das Piso seinem Statthalter Magius zugewendet hatte, hat der Letztere sofort durch Schlemmerei wieder durchgebracht.. – So sagte der alte Marcus CiceroDer Großvater unseres Cicero's, dessen Vater dem Crassus und Antonius befreundet war., der Vater unseres vortrefflichen Freundes: »Unsere Landsleute sind den Sklaven aus Syrien ähnlichWas dem langen Sklavendienste zuzuschreiben war, schreibt der alte Cicero, der in seinem Charakter dem Cato Censorius nicht unähnlich war, den Griechen und ihren Sitten zu.: je besser Einer Griechisch versteht, um so nichtswürdiger ist er.« 266. Recht sehr werden aber auch Bilder belacht, die man gemeiniglich in eine Mißgestalt oder ein körperliches Gebrechen verdreht, indem man sie mit einem häßlicheren Gegenstande vergleicht. So verfuhr ich gegen Helvius Mancia. »Ich werde sogleich zeigen, was du für ein Mensch bist,« sagte ich. Als er nun erwiderte: »Nun, so zeige es, ich bitte dich,« so wies ich mit dem Finger auf das Bild eines Galliers, der auf dem Cimbrischen Schilde des Marius unter den Neuen Buden mit verzerrtem Gesichte, ausgestreckter Zunge und hängenden BackenDie Neuen Buden lagen am Forum. – Das Schild des Marius wird das Cimbrische genannt, weil der Besitzer der Bude zum Andenken des jüngst von Marius über die Cimbern davongetragenen Sieges ein solches Schild als Zeichen der Bude aufgehängt hatte. gemalt war. Es erhob sich ein Gelächter; Nichts schien dem Mancia ähnlicher. So sagte ich ferner zu Titus Pinarius, der das Kinn beim Reden schief zu ziehen pflegte: »Knacke nur erst die Nuß auf; dann rede, was du willst.« 267. Hierher gehört noch der Fall, wenn man zur Verkleinerung oder Vergrößerung eines Gegenstandes denselben so wunderbar darstellt, daß er allen Glauben übersteigt, wie du zum Beispiel, Crassus, in einer Volksversammlung sagtest, Memmius dünke sich so groß, daß er sich jedesmal, wenn er sich auf das Forum begebe, bei dem Triumphbogen des FabiusDer Triumphbogen des Fabius stand bei der Königsburg des Numa auf der sacra via. Er war von dem Censor Fabius erbaut und wurde nach der Besiegung der Allobrogen der Allobrogische genannt. Fabius war im Jahre 121 v. Chr. Consul. Crassus wollte durch diese Aeußerung den Hochmuth des Memmius bezeichnen. Ueber den Memmius s. Kap. 59, §. 240. mit dem Kopfe bücke. Auch die Aeußerung gehört hierher, die ScipioScipio Africanus, der Jüngere, der im Jahre 133 v. Chr. Numantia zerstörte. bei Numantia in einem Zanke mit Gajus MetellusGajus Metellus Caprarius, der vierte Sohn des Metellus Macedonicus, im Jahre 114 v. Chr. Consul, 103 Censor. Scipio wirft ihm seine Geistesträgheit vor. gegen diesen gethan haben soll, indem er sagte, wenn seine Mutter zum fünften Male niederkäme, so würde sie mit einem Esel niederkommen. 268. Sinnreich ist auch die Andeutung, wenn man durch einen kleinen Umstand und oft durch ein Wort einen dunkeln und versteckten Gegenstand aufhellt. Als zum Beispiel Publius CorneliusPublius Cornelius Rufinus war im Jahre 291 v. Chr. und 278 Consul; auch soll er Diktator gewesen sein. Wegen der Eroberung von Kreton und Lokri in dem Kriege mit den Tarentinern wurde ihm ein Triumphzug zuerkannt., der für einen habgierigen und raubsüchtigen Menschen, aber für einen ausgezeichnet tapferen und tüchtigen Feldherrn galt, dem Gajus FabriciusGajus Fabricius Luscinius war im Jahre 279 v. Chr. Consul, berühmt wegen seines Edelmuths und der Unbestechlichkeit, die er im Kriege mit Pyrrhus bewies. Dank sagte, daß er, obgleich sein Feind, ihn zum Consul erwählt habe, zumal bei einem so wichtigen und schweren KriegeMit Pyrrhus und den Tarentinern, der im Jahre 282 v. Chr. geführt wurde.: so erwiderte dieser: »Du hast keinen Grund mir zu danken, wenn ich lieber geplündert als verkauft werden wollteDer Sinn ist: Ich will lieber durch deine Habsucht leiden als von den Feinden in die Sklaverei verkauft werden..« Aehnlich war die Aeußerung, die AfricanusDer jüngere Scipio Africanus und Lucius Mummius waren im Jahre 142 v. Chr. Censoren. Scipio hatte den Asellus wegen eines Vergehens aus dem Ritterstande in die Klasse der Aerarier, d. h. in die unterste Klasse der Bürger ohne Stimmrecht, verstoßen, Mummius dagegen hatte ihn aus dieser Klaße wieder in seinen früheren Rang eingesetzt. Nach Beendigung des Censoramtes wurde Rom von einer Seuche heimgesucht. Asellus, der damals Volkstribun war, klagte nun den Scipio als den Urheber dieses Unglücks an, weil er als Censor die bei dem Sühnopfer übliche Gebetsformel eigenmächtig abgeändert habe (ut dii immortales populi Romani res incolumes servent für ut populo Romano res meliores amplioresque faciant, Valer. Max. IV. 1, 10.). Scipio erwiderte dagegen, nicht er habe das Unglück herbeigeführt, wohl aber Mummius, weil er den Asellus von der wohlverdienten Beschimpfung befreit habe. gegen den Asellus, der ihm jenes unglückliche Sühnopfer vorwarf, that, indem er sagte; »Wundere dich nicht; denn der, welcher dich aus der Klasse der Aerarier wieder heraussetzte, hat das Sühnopfer verrichtet und den Stier geopfert.« In diesen Worten liegt der stillschweigendeNach der Muthmaßung von Schütz: Tacita suspicio für tanta suspicio. Verdacht, als habe Mummius den Staat mit einer Sündenschuld belastet, weil er den Asellus von seiner Beschimpfung befreit habe.