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type | tractate |
author | Johann Georg Friedrich Jacobi |
title | Ueber die Kartoffeln, Erdäpfel, Erd- oder Grundbirnen ... |
publisher | Monath und Kußler |
year | 1818 |
firstpub | |
corrector | reuters@abc.de |
sender | Pamela Lampel |
created | 20100408 |
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Kartoffelbrod.
Die Bereitung des Kartoffelbrodes ist nicht leicht, aber sie ist doch möglich. Viele Versuche haben endlich gelehrt, daß man aus dieser Frucht theils mit, theils ohne Zusatz, auch ein Brod backen kann, welches zur täglichen Grundnahrung gebraucht zu werden, und die Stelle des Roggenbrodes gewisser Massen zu ersetzen fähig ist. Ich werde hier verschiedene Zubereitungsarten des Kartoffelbrodes, die ich selbst geprüft und versucht habe, angeben.
Brod aus Kartoffeln allein, nach Parmentiers Anweisung.
Die Kartoffeln kocht man ungeschält in Wasser, schält sie dann, und zerquetscht sie mit einer Handwalze (Rollholz, Wellholz) zu einem Taige, und sezt sie aber noch warm an. Um Sauertaighefel zu erhalten, sezt man etwas von diesem Taige mit etwas Wasser und Kraftmehl, so man aus Erdbirnen vorher gemacht, an einem warmen Ort, wo er nach 24 Stunden sauer wird. Von diesem Sauertaig hebt man jedesmal etwas zu neuen Backen auf. Auch der gewöhnliche Brodhefel dienet dazu. Wenn man backen will, sezt man den Abend vorher den Sauertaig mit etwas Wasser und Erdbirnentaig in Arbeit. Zum lezteren thut man beym Kneten allemal einen Theil Kartoffelmehl aus Erdbirnen darzu. - Das Brod läßt man erst ein paar Stunden stehen, benezt seine Oberfläche, und schiebt es dann in den Ofen. Das Brod läßt sich essen, hat aber doch immer etwas rohes oder grasartiges im Geschmacke und dient blos im Nothfalle, wenn Getraidemangel ist; etwas Mehl beigemischt, besonders Gersten- und Waizenmehl, bessert solches bedeutend.
Kartoffelbrod nach Lüders bewährten Versuchen.
Man nimmt ein Drittel Erdbirnen, und zwey Drittel Roggenmehl, oder von beyden gleichviel, aber alsdann wird das Brod etwas feucht und klebricht. Weil die Kartoffeln etwas süß sind, so nimmt man ungleich mehr Salz und Sauertaig dazu, als wenn man Brod aus lauter Roggenmehl macht. Man nimmt große, mehlreiche Erdbirnen, wäscht sie sauber und reinigt sie, schält sie dünne wie die Aepfel, schneidet die gar großen von einander, kocht sie so lange, bis sie mürbe werden, und giebt ihnen so viel Wasser, daß sie völlig bedeckt davon sind. Ist der Kessel vom Feuer abgenommen, so bedeckt man ihn mit einem Tuche, auf daß der Dampf sie in einen Brey verwandelt; oder man kocht sie in bedeckten Gefäßen unter fleißigem Umrühren recht weich, und zerrührt sie dann erst zu Brey. Hier auf knetet man sie mit den Händen durch, bis alles völlig vergeht und Breyartig wird. Diesen Brey vermischt man mit Roggenmehl, knetet es sodann, wie sonst gewöhnlich in den Taig ein, und macht Brode daraus. Weil die Kartoffeln feuchter Natur sind, so muß das Roggenmehl, das man braucht, so beschaffen und trocken seyn, daß es allein, seiner Natur nach, einen festen Taig geben kann, man muß es daher recht austrocknen und gleichsam dürre machen, ehe man es beymischt.