type | fiction |
author | Leo N.Tolstoi |
title | Krieg und Frieden |
publisher | Non-Stop Bücherei |
translator | L. A. Hauff |
corrector | reuters@abc.de |
secondcorrector | gerd.bouillon@t-online.de |
sender | www.gaga.net |
created | 20080215 |
modified | 20161220 |
projectid | 408400b9 |
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11
Tiefes Stillschweigen trat ein. Die Gräfin sah Madame Karagin mit freundlichem Lächeln an, ohne einen Versuch zu machen, ihre Befriedigung darüber, daß sie ging, zu verbergen. Die Tochter der Madame Karagin nahm ihr Kleid zusammen mit einem fragenden Blick nach ihrer Mutter, als man plötzlich die Schritte mehrerer Personen im Nebenzimmer vernahm. Ein Stuhl wurde umgeworfen und ein junges Mädchen von dreizehn Jahren, welches das Musselinkleid aufgenommen hatte und etwas darin trug, stürzte mitten in den Salon und blieb verdutzt stehen. In demselben Augenblick erschien ein Student in seiner Uniform und ein Gardeoffizier, sowie ein junges Mädchen von fünfzehn Jahren und ein kleiner Knabe in kurzem Jäckchen mit erhitztem Gesicht. Der Graf erhob sich tänzelnd und erfaßte das junge Mädchen mit seinen Armen.
»Ah, da ist sie!« rief er. »Heute ist ihr Namenstag.«
»Alles hat seine Zeit, meine Liebe«, sagte die Gräfin mit erheuchelter Strenge. »Du verwöhnst sie immer, Elias.«
»Guten Tag, meine Liebe, ich wünsche Ihnen Glück zum Namenstag! Ein reizendes Kind!« sagte Madame Karagin zur Mutter gewendet.
Das kleine Mädchen mit seinen schwarzen Augen und seinem etwas zu großen Mund war eher häßlich als hübsch, dafür aber von einer unvergleichlichen Lebhaftigkeit. Sie war noch außer Atem vom heftigen Lauf, ihre schwarzen, ganz zerzausten Haare fielen rückwärts herab, ihre nackten Arme waren dünn und schmächtig. Sie trug noch Beinkleider mit Spitzenbesatz und Schuhe an ihren kleinen Füßchen, mit einem Wort, sie war in diesem hoffnungsvollen Alter, wo das kleine Mädchen kein Kind mehr – das Kind aber noch kein junges Mädchen ist. Sie entschlüpfte ihrem Vater und stürzte auf ihre Mutter zu, ohne im geringsten auf den erhaltenen Verweis zu achten. Sie verbarg ihr Gesicht in dem Spitzendickicht, mit dem das Kleid der Gräfin besetzt war, brach in lautes Lachen aus und erzählte hastig eine Geschichte von ihrer Puppe, die sie dabei aus ihrem Rock hervorzog.
»Du siehst ja, es ist meine Puppe, Mimi.« Natalie konnte kaum sprechen, ließ sich auf die Knie der Mutter nieder und lachte so herzlich, daß Madame Karagin nicht umhin konnte, mitzulachen.
»Geh, geh mit deinem Ungeheuer«, sagte die Gräfin, indem sie sich zornig anstellte. »Sie ist meine Jüngste«, sagte sie zu Frau Karagin.
Natalie blickte die fremde Dame einen Augenblick an und verbarg darauf von neuem ihr Gesicht. Madame Karagin war genötigt, dieses Familienbild zu bewundern und bemühte sich, ihre Rolle gut zu spielen.
»Sage mir doch, Kleine, wer ist denn Mimi? Wahrscheinlich deine Tochter?«
Verdrießlich über den herablassenden Ton der Fremden gab Natalie keine Antwort. Während dieser Zeit war die ganze junge Gruppe ins Zimmer getreten und machte sichtlich Anstrengungen, ihre natürliche Lebhaftigkeit in Schranken zu halten. Es war Boris, der Gardeoffizier, der Sohn der Fürstin Drubezkoi, dann Nikolai, der Student, der älteste Sohn des Grafen Rostow, Sonja, die fünfzehnjährige Nichte des Grafen, und Petruschka, sein jüngster Sohn.
Die beiden jungen Leute waren Jugendfreunde von demselben Alter, aber sehr verschieden voneinander. Boris war groß, blond und von regelmäßiger Schönheit, Nikolai war lockenköpfig und klein und sein Gesicht hatte einen offenen Blick. Auf seiner Oberlippe erschien der erste Flaum, alles an ihm atmete Eifer und Lebhaftigkeit. Beim Eintritt war er tief errötet und versuchte vergebens, etwas zu sagen, Boris dagegen war sofort gefaßt und erzählte scherzhaft, er habe die Ehre gehabt, Mademoiselle Mimi in ihren Jugendjahren kennenzulernen, aber seit fünf Jahren habe sie schrecklich gealtert und der Kopf sei in Stücke zerbrochen. Dabei warf er einen Blick nach Natalie, welche sogleich sich zu ihrem kleinen Bruder umwandte. Dieser kämpfte vergebens mit einem unbezwinglichen Lachen, und bei diesem Anblick konnte sie sich nicht mehr halten, sprang auf und lief eilig davon.
»Mama, willst du nicht ausgehen?« fragte Boris lachend. »Hast du nicht den Wagen nötig?«
»Ja, gewiß, du kannst ihn bestellen«, erwiderte seine Mutter.
Boris verließ den Salon und folgte Natalies Spuren.