pfad | /brant/narrens/narrens.xml |
type | poem |
author | Sebastian Brant |
title | Das Narrenschiff |
publisher | Philipp Reclam jun. |
editor | Hans-Joachim Mähl |
year | 1964 |
firstpub | 1494 |
translator | H. A. Junghans |
corrector | reuters@abc.de |
sender | www.gaga.net |
created | 20090405 |
projectid | a61d97e4 |
Navigation:
- Kapitel 3
- Kapitel 1
- Kapitel 2
- Kapitel 3
- Kapitel 4
- Kapitel 5
- Kapitel 6
- Kapitel 7
- Kapitel 8
- Kapitel 9
- Kapitel 10
- Kapitel 11
- Kapitel 12
- Kapitel 13
- Kapitel 14
- Kapitel 15
- Kapitel 16
- Kapitel 17
- Kapitel 18
- Kapitel 19
- Kapitel 20
- Kapitel 21
- Kapitel 22
- Kapitel 23
- Kapitel 24
- Kapitel 25
- Kapitel 26
- Kapitel 27
- Kapitel 28
- Kapitel 29
- Kapitel 30
- Kapitel 31
- Kapitel 32
- Kapitel 33
- Kapitel 34
- Kapitel 35
- Kapitel 36
- Kapitel 37
- Kapitel 38
- Kapitel 39
- Kapitel 40
- Kapitel 41
- Kapitel 42
- Kapitel 43
- Kapitel 44
- Kapitel 45
- Kapitel 46
- Kapitel 47
- Kapitel 48
- Kapitel 49
- Kapitel 50
- Kapitel 51
- Kapitel 52
- Kapitel 53
- Kapitel 54
- Kapitel 55
- Kapitel 56
- Kapitel 57
- Kapitel 58
- Kapitel 59
- Kapitel 60
- Kapitel 61
- Kapitel 62
- Kapitel 63
- Kapitel 64
- Kapitel 65
- Kapitel 66
- Kapitel 67
- Kapitel 68
- Kapitel 69
- Kapitel 70
- Kapitel 71
- Kapitel 72
- Kapitel 73
- Kapitel 74
- Kapitel 75
- Kapitel 76
- Kapitel 77
- Kapitel 78
- Kapitel 79
- Kapitel 80
- Kapitel 81
- Kapitel 82
- Kapitel 83
- Kapitel 84
- Kapitel 85
- Kapitel 86
- Kapitel 87
- Kapitel 88
- Kapitel 89
- Kapitel 90
- Kapitel 91
- Kapitel 92
- Kapitel 93
- Kapitel 94
- Kapitel 95
- Kapitel 96
- Kapitel 97
- Kapitel 98
- Kapitel 99
- Kapitel 100
- Kapitel 101
- Kapitel 102
- Kapitel 103
- Kapitel 104
- Kapitel 105
- Kapitel 106
- Kapitel 107
- Kapitel 108
- Kapitel 109
- Kapitel 110
- Kapitel 111
- Kapitel 112
- Kapitel 113
- Kapitel 114
- Kapitel 115
- Kapitel 116
- Kapitel 117

2.
Wer sich auf Macht im Rate stützt
Und
dem Wind folgt, der grade nützt,
Der stößt die Sau zum Kessel itzt.
Die Bedeutung ist umstritten: der will sich durch seine Unredlichkeit einen fetten Braten verdienen, oder: der wird zum bloßen Werkzeug anderer, die den Vorteil haben (darauf deuten V. 9 u. 10). Nach Geilers Auslegung: der schindet die armen Leute.
Von guten Räten
Viel sind, die trachten früh und spat,
Wie sie bald kommen in den Rat,
Die doch vom Rechte nichts verstehn
Und blindlings an den Wänden gehn.
Den guten Chusi
Samuel 15-17: Chusai ist der getreue Späher Davids gegen Absalom, Achitophel. Der abtrünnige Ratgeber, der ein schmähliches Ende findet. man begrub,
Zum Rat man Achitophel hub.
Wer richten soll und raten schlecht,
Schlicht, aufrichtig.
Der rat und stimm allein nach Recht,
Auf daß er nicht ein Zaunpfahl bleibe,
Der nur die Sau zum Kessel treibe.
Fürwahr, sag ich, es hat nicht Fug:
Es ist nicht in Ordnung.
Es ist mit Raten nicht genug,
Womit verkürzet wird das Rechte;
Das
Bessere billig man bedächte
Und forschte nach, was man nicht weiß.
Denn wird verdreht des Rechts Geleis,
So stehst du wehrlos da vor Gott,
So hast kein wörwort gegen got, d. h. keine Rechtfertigung, Entschuldigung.
Und glaube mir, das ist kein Spott!
Kein Scherz.
Wenn jeder wüßt, was folgt darnach,
War er im Urteil nicht so jach;
Eilig, geschwind.
Denn mit
dem Maß wird jedermann
Gemessen, wie
er hat getan.
Wie du mich richtest und ich dich,
So wird Gott richten dich und mich.
Matthäus 7, 2.
Ein jeder wart' in seinem Grab
Des Urteils, das er selbst einst gab,
Und wer damit das Recht verletzt,
Dem ist auch schon die Frist gesetzt,
Wo er ein kräftig Urteil find't:
Es fällt der Stein ihm auf den Grind!
Wer hier nicht hält Gerechtigkeit,
Dem droht sie dort mit Härtigkeit:
Denn weder Weisheit, Einsicht, Rat,
Noch Macht vor Gott Bestehen hat.
Sprüche Salomonis 21, 30.