pfad | /coster/uilensp2/uilensp2.xml |
type | fiction |
author | Charles de Coster |
title | Uilenspiegel und Lamme Goedzak |
publisher | Insel-Verlag zu Leipzig |
translator | Albert Wesselski |
corrector | Josef Muehlgassner |
sender | www.gaga.net |
created | 20120424 |
projectid | 53c21dfa |
Navigation:
- Kapitel 47
- Kapitel 1
- Kapitel 2
- Kapitel 3
- Kapitel 4
- Kapitel 5
- Kapitel 6
- Kapitel 7
- Kapitel 8
- Kapitel 9
- Kapitel 10
- Kapitel 11
- Kapitel 12
- Kapitel 13
- Kapitel 14
- Kapitel 15
- Kapitel 16
- Kapitel 17
- Kapitel 18
- Kapitel 19
- Kapitel 20
- Kapitel 21
- Kapitel 22
- Kapitel 23
- Kapitel 24
- Kapitel 25
- Kapitel 26
- Kapitel 27
- Kapitel 28
- Kapitel 29
- Kapitel 30
- Kapitel 31
- Kapitel 32
- Kapitel 33
- Kapitel 34
- Kapitel 35
- Kapitel 36
- Kapitel 37
- Kapitel 38
- Kapitel 39
- Kapitel 40
- Kapitel 41
- Kapitel 42
- Kapitel 43
- Kapitel 44
- Kapitel 45
- Kapitel 46
- Kapitel 47
- Kapitel 48
- Kapitel 49
- Kapitel 50
- Kapitel 51
- Kapitel 52
- Kapitel 53
- Kapitel 54
- Kapitel 55
- Kapitel 56
- Kapitel 57
- Kapitel 58
- Kapitel 59
- Kapitel 60
- Kapitel 61
- Kapitel 62
- Kapitel 63
- Kapitel 64
- Kapitel 65
- Kapitel 66
- Kapitel 67
- Kapitel 68
- Kapitel 69
- Kapitel 70
- Kapitel 71
- Kapitel 72
- Kapitel 73
- Kapitel 74
- Kapitel 75
- Kapitel 76
- Kapitel 77
- Kapitel 78
- Kapitel 79
- Kapitel 80
- Kapitel 81
- Kapitel 82
- Kapitel 83
- Kapitel 84
- Kapitel 85
- Kapitel 86
- Kapitel 87
- Kapitel 88
- Kapitel 89
- Kapitel 90
- Kapitel 91
- Kapitel 92
- Kapitel 93
- Kapitel 94
- Kapitel 95
- Kapitel 96
- Kapitel 97
- Kapitel 98
- Kapitel 99
- Kapitel 100
- Kapitel 101
- Kapitel 102
- Kapitel 103
- Kapitel 104
- Kapitel 105
- Kapitel 106
- Kapitel 107
- Kapitel 108
- Kapitel 109
- Kapitel 110
- Kapitel 111
- Kapitel 112
- Kapitel 113
- Kapitel 114
- Kapitel 115
- Kapitel 116
- Kapitel 117
- Kapitel 118
- Kapitel 119
- Kapitel 120
- Kapitel 121
- Kapitel 122
- Kapitel 123
- Kapitel 124
- Kapitel 125
- Kapitel 126
- Kapitel 127
- Kapitel 128
- Kapitel 129
- Kapitel 130
- Kapitel 131
- Kapitel 132
- Kapitel 133
- Kapitel 134
- Kapitel 135
- Kapitel 136
- Kapitel 137
- Kapitel 138
- Kapitel 139
- Kapitel 140
- Kapitel 141
- Kapitel 142
- Kapitel 143
- Kapitel 144
- Kapitel 145
- Kapitel 146
- Kapitel 147
- Kapitel 148
- Kapitel 149
- Kapitel 150
- Kapitel 151
- Kapitel 152
- Kapitel 153
- Kapitel 154
- Kapitel 155
- Kapitel 156
- Kapitel 157
- Kapitel 158
- Kapitel 159
- Kapitel 160
- Kapitel 161
- Kapitel 162
- Kapitel 163
- Kapitel 164
- Kapitel 165
- Kapitel 166
- Kapitel 167
- Kapitel 168
- Kapitel 169
- Kapitel 170
- Kapitel 171
- Kapitel 172
- Kapitel 173
- Kapitel 174
- Kapitel 175
- Kapitel 176
- Kapitel 177
- Kapitel 178
- Kapitel 179
- Kapitel 180
- Kapitel 181
- Kapitel 182
- Kapitel 183
XLVI
Es ging das Gerücht um, Kaiser Karl trage sich mit der Absicht, den Mönchen die freie Erbschaft nach denen, die in ihrem Konvente stürben, wegzunehmen, was dem Papste sehr mißfalle.
Uilenspiegel, der damals der Maas entlang zog, dachte, der Kaiser fände so seinen Vorteil durchaus, indem er auch dann erbte, wann die Familie nicht erbe. Er saß am Flußufer nieder und warf seine gut geköderte Leine aus. Als er dann eine alte Brotrinde knapperte, bedauerte er, keinen Wein aus der Romagna zu haben, um sie zu befeuchten, tröstete sich aber mit dem Gedanken, daß man nicht immer seine Wünsche befriedigt haben kann. Er warf Brotkrumen ins Wasser, weil er sich sagte, wer sein Mahl nicht mit seinem Nachbar teile, sei nicht wert zu essen.
Ein Krümchen witternd, tauchte ein Gründling auf, leckte es mit seinem putzigen Mäulchen und öffnete seinen unschuldigen Schlund, offenbar in dem Glauben, das Brot werde von selbst hineinfallen. Während er so in die Luft starrte, wurde er plötzlich von einem tückischen Hechte verschluckt, der auf ihn zugeschossen kam wie ein Pfeil.
Dasselbe tat der Hecht einem Karpfen, der arglos nach Fliegen schnappte. Auf diese Art wohlgesättigt, lag er unbeweglich unter der Wassertracht, die Fischbrut verachtend, die übrigens mit allen Flossen arbeitete, um aus seiner Nähe zu kommen. Während er also breitspurig dalag, sauste mit hungerklaffendem Rachen ein noch nüchterner Hecht auf ihn zu und schnellte sich mit einem Satze auf ihn. Ein wütender Kampf entspann sich; es fielen unsterbliche Rachenstöße, und das Wasser ward rot von ihrem Blute. Der Hecht, der gegessen hatte, hatte einen schweren Stand gegen den nüchternen; dieser aber nahm, nachdem er ein weniges zurückgewichen war, alle seine Kraft zusammen und schnellte sich wie eine Kugel auf seinen Gegner, der ihm, ihn mit gesperrtem Rachen erwartend, den Kopf mehr als zur Hälfte verschlang. Der Sieger wollte sich von seinem Widerpart losmachen, aber die gekrümmten Zähne ließen es nicht zu. Und so zappelten sie beide jämmerlich. Derart ineinander verbissen, gewahrten sie nicht, daß sich ein starker Angelhaken, an einer Seidenschnur hangend, vom Grunde des Wassers erhob; er bohrte sich unter die Flosse des Hechtes, der gegessen hatte, zog ihn samt seinem Gegner aus dem Wasser und warf alle beide rücksichtslos auf den Rasen.
Als sie Uilenspiegel abkehlte, sagte er: »Hechte, meine lieben Freunde, seid ihr nicht der Papst und der Kaiser, die sich, einer den andern, aufzehren, und bin nicht ich das Volk, das euch, so Gott will, alle beide mitten in euern Schlachten mit dem Haken erwischt?«