type | fiction |
booktitle | Tagebuch einer Verlorenen |
author | Margarete Böhme |
year | 1905 |
firstpub | 1905 |
publisher | F. Fontane & Co. |
address | Berlin |
title | Tagebuch einer Verlorenen |
pages | 307 |
created | 20100227 |
sender | gerd.bouillon@t-online.de |
Navigation:
- Kapitel 1
- Kapitel 1
- Kapitel 2
- Kapitel 3
- Kapitel 4
- Kapitel 5
- Kapitel 6
- Kapitel 7
- Kapitel 8
- Kapitel 9
- Kapitel 10
- Kapitel 11
- Kapitel 12
- Kapitel 13
- Kapitel 14
- Kapitel 15
- Kapitel 16
- Kapitel 17
- Kapitel 18
- Kapitel 19
- Kapitel 20
- Kapitel 21
- Kapitel 22
- Kapitel 23
- Kapitel 24
- Kapitel 25
- Kapitel 26
- Kapitel 27
- Kapitel 28
- Kapitel 29
- Kapitel 30
- Kapitel 31
- Kapitel 32
- Kapitel 33
- Kapitel 34
- Kapitel 35
- Kapitel 36
- Kapitel 37
- Kapitel 38
- Kapitel 39
- Kapitel 40
- Kapitel 41
- Kapitel 42
- Kapitel 43
- Kapitel 44
- Kapitel 45
- Kapitel 46
- Kapitel 47
- Kapitel 48
- Kapitel 49
- Kapitel 50
- Kapitel 51
- Kapitel 52
- Kapitel 53
- Kapitel 54
- Kapitel 55
- Kapitel 56
- Kapitel 57
- Kapitel 58
- Kapitel 59
- Kapitel 60
- Kapitel 61
- Kapitel 62
- Kapitel 63
- Kapitel 64
- Kapitel 65
- Kapitel 66
- Kapitel 67
- Kapitel 68
- Kapitel 69
- Kapitel 70
- Kapitel 71
- Kapitel 72
- Kapitel 73
- Kapitel 74
- Kapitel 75
- Kapitel 76
- Kapitel 77
- Kapitel 78
- Kapitel 79
- Kapitel 80
- Kapitel 81
- Kapitel 82
- Kapitel 83
- Kapitel 84
- Kapitel 85
- Kapitel 86
- Kapitel 87
- Kapitel 88
- Kapitel 89
- Kapitel 90
- Kapitel 91
- Kapitel 92
- Kapitel 93
- Kapitel 94
- Kapitel 95
- Kapitel 96
- Kapitel 97
- Kapitel 98
- Kapitel 99
- Kapitel 100
- Kapitel 101
- Kapitel 102
- Kapitel 103
- Kapitel 104
- Kapitel 105
- Kapitel 106
- Kapitel 107
- Kapitel 108
- Kapitel 109
Vorwort
Als das vorliegende Tagebuch in meine Hände gelangte, war es meine Absicht, den Inhalt nach einiger Zeit zu einem Roman zu verarbeiten.
Auf Anraten meines Verlegers, des Herrn Fontane, stand ich später von diesem Vorhaben ab, und zog es vor, die Aufzeichnungen nach der erforderlichen Überarbeitung im Original der Öffentlichkeit zu übergeben. Die einzelnen Umgestaltungen mußten mit Rücksicht auf die verschiedenen in dem Buch benannten Personen vorgenommen werden und bestehen im wesentlichen in Namensänderungen. Einige Streichungen von Stellen, die sich absolut nicht für die Veröffentlichung eigneten, waren ebenfalls nicht zu vermeiden.
Nichts liegt mir ferner, als die Absicht, mit der Herausgabe dieser Tagebuchblätter die pikante Literatur um ein Buch zu bereichern. – Die schlichten Aufzeichnungen erheben keinen Anspruch auf künstlerische oder literarische Wertschätzung; sie sind nichts und wollen nichts sein als ein authentischer
4 Beitrag zu einer brennenden sozialen Frage unserer Tage. Beredter und überzeugender als die glänzendsten Schilderungen aus berufener Schriftstellerfeder, sprechen sie zu uns und werfen ihre grellen Schlaglichter in die Welt der bürgerlichen Toten, der Ausgestoßenen und Parias der Gesellschaft.
Wenn die Lektüre dieser Blätter hier und da jemand zum Nachdenken anregt, wenn sich der Leser dabei vergegenwärtigt, daß kein Mensch, und stünde er noch so fest und hoch, mächtiger als sein Fatum ist, daß weder Wohlhabenheit noch Bildung, noch geachtete bürgerliche Stellung Tod und Unglück Schach bieten, und unseren eigenen jugendlichen Angehörigen sicheren Schutz vor einem ähnlichen Schicksal wie das der armen Thymian gewähren, – wenn er daraus die Schlußfolgerung zieht, daß man nicht konsequent in gedankenloser Gleichgültigkeit oder mit liebloser Verachtung an jenen Unglücklichen vorübergehen, sondern die Augen offen halten soll, um zu schauen, und Laster und Unglück zu trennen – dann ist der Zweck dieser Veröffentlichung erreicht. Dann hatte Thymian nicht umsonst ihres verfehlten Lebens Daten fixiert . . . Vielleicht war dann ihr Leben nicht einmal ein »verlorenes«.
Margarete Böhme.