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type | poem |
author | Björnstjerne Björnson |
title | Gedichte |
publisher | |
series | Björnstjerne Björnson gesammelte Werke in fünf Bänden |
volume | Erster Band |
editor | Julius Elias |
year | 1911 |
translator | Max Bamberger, Ludwig Fulda, Cläre Mjöen, Christian Morgenstern, Roman Woerner |
corrector | reuters@abc.de |
sender | pg-us#12921 |
created | 20090714 |
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Johan Ludvig Heiberg
(1860)
Nun geleiten sie zum Grabe
Ihn, den alten, muntren Gärtner;
Nun gehn Kinder mit der Gabe,
Die sein eigen Beet ihm zog.
Nun steht jener Garten offen,
Drin er unterm Baum gesessen;
Nun sucht unser Blick betroffen,
Ob er dort nicht fürder sitzt.
Leer der Platz. Im schwarzen Kleide
Wandelt eine Frau jetzt einsam
Dort umher in stillem Leide,
Wo sein helles Lachen klang.
Die als Kind erstaunt, voll Sehnen
Durch das Gitter draußen blickte,
Dankt mit großen, schweren Tränen
Nun, daß ihr der Einlaß ward:
Märchen-, Saga-, Geistesflammen
Rauschten um ihn her im Laube;
Leise schwebt sie, sucht zusammen
Jeden Funken für ihr Weh.
Einstmals drang er fern zur Weite,
Dieser alte Herr, der muntre;
Wer gelauscht an seiner Seite,
Hat so manches wohl gelernt.
Denn ihn führten Leben, Schriften
Auf zu dem, was wenige schauen;
Kaum ein Platz in Geistestriften,
Der nicht seine Spuren weist.
Schutz war er in Mannesjahren
Allem Großen, allem Schönen,
Und den stillen Sternenscharen
Folgt' er dann im Gang zu Gott.
Denkt ihr noch, die alt nun worden,
Wie die »Neujahrs«-Glocken dröhnten?
Wie sie Kämpfer rings im Norden
Sammelten der großen Zeit?
Denkt ihr noch an ihn, der sprengte
Frisch voraus mit hellem Hornruf
Und das Niedre abseits drängte,
Daß dem Großen frei die Bahn?
Kinder, Faunen als Begleiter, –
Lachen, Geistesspiel und Tränen, –
Hinter ihm der Freiheit Scheiter,
Langsam aus sich selbst entflammt.
Worten kam der Ruhe Segen,
Tönen kam der Herzensfrieden;
Mächtig fuhr es allerwegen
Durch das Land wie Ahnungschor.
Schutz war er in Mannesjahren
Allem Großen, allem Schönen,
Und den stillen Sternenscharen
Folgt' er dann im Gang zu Gott,
Oder ging in Nordens Garten,
Wie ein alter, muntrer Gärtner,
Saat der Ewigkeit zu warten,
Die des Volkes Lenz ihm gab.
Bald voll Ernst und bald voll Laune,
Pflanzte er und rückte höher, –
Saß dann abends, wo die braune
Buche gab der Seele Licht.
Nun steht jener Garten offen,
Drin er unterm Baum gesessen,
Nun sucht unser Blick betroffen,
Ob er dort nicht fürder sitzt.