type | legend |
booktitle | Ein Volksbüchlein |
author | Ludwig Aurbacher |
year | 1878 |
publisher | Philipp Reclam jun. |
address | Leipzig |
title | Ein Volksbüchlein |
created | 20040403 |
sender | gerd.bouillon |
modified | 20171017 |
firstpub | 1827/1829 |
Navigation:
- Kapitel 171
- Kapitel 1
- Kapitel 2
- Kapitel 3
- Kapitel 4
- Kapitel 5
- Kapitel 6
- Kapitel 7
- Kapitel 8
- Kapitel 9
- Kapitel 10
- Kapitel 11
- Kapitel 12
- Kapitel 13
- Kapitel 14
- Kapitel 15
- Kapitel 16
- Kapitel 17
- Kapitel 18
- Kapitel 19
- Kapitel 20
- Kapitel 21
- Kapitel 22
- Kapitel 23
- Kapitel 24
- Kapitel 25
- Kapitel 26
- Kapitel 27
- Kapitel 28
- Kapitel 29
- Kapitel 30
- Kapitel 31
- Kapitel 32
- Kapitel 33
- Kapitel 34
- Kapitel 35
- Kapitel 36
- Kapitel 37
- Kapitel 38
- Kapitel 39
- Kapitel 40
- Kapitel 41
- Kapitel 42
- Kapitel 43
- Kapitel 44
- Kapitel 45
- Kapitel 46
- Kapitel 47
- Kapitel 48
- Kapitel 49
- Kapitel 50
- Kapitel 51
- Kapitel 52
- Kapitel 53
- Kapitel 54
- Kapitel 55
- Kapitel 56
- Kapitel 57
- Kapitel 58
- Kapitel 59
- Kapitel 60
- Kapitel 61
- Kapitel 62
- Kapitel 63
- Kapitel 64
- Kapitel 65
- Kapitel 66
- Kapitel 67
- Kapitel 68
- Kapitel 69
- Kapitel 70
- Kapitel 71
- Kapitel 72
- Kapitel 73
- Kapitel 74
- Kapitel 75
- Kapitel 76
- Kapitel 77
- Kapitel 78
- Kapitel 79
- Kapitel 80
- Kapitel 81
- Kapitel 82
- Kapitel 83
- Kapitel 84
- Kapitel 85
- Kapitel 86
- Kapitel 87
- Kapitel 88
- Kapitel 89
- Kapitel 90
- Kapitel 91
- Kapitel 92
- Kapitel 93
- Kapitel 94
- Kapitel 95
- Kapitel 96
- Kapitel 97
- Kapitel 98
- Kapitel 99
- Kapitel 100
- Kapitel 101
- Kapitel 102
- Kapitel 103
- Kapitel 104
- Kapitel 105
- Kapitel 106
- Kapitel 107
- Kapitel 108
- Kapitel 109
- Kapitel 110
- Kapitel 111
- Kapitel 112
- Kapitel 113
- Kapitel 114
- Kapitel 115
- Kapitel 116
- Kapitel 117
- Kapitel 118
- Kapitel 119
- Kapitel 120
- Kapitel 121
- Kapitel 122
- Kapitel 123
- Kapitel 124
- Kapitel 125
- Kapitel 126
- Kapitel 127
- Kapitel 128
- Kapitel 129
- Kapitel 130
- Kapitel 131
- Kapitel 132
- Kapitel 133
- Kapitel 134
- Kapitel 135
- Kapitel 136
- Kapitel 137
- Kapitel 138
- Kapitel 139
- Kapitel 140
- Kapitel 141
- Kapitel 142
- Kapitel 143
- Kapitel 144
- Kapitel 145
- Kapitel 146
- Kapitel 147
- Kapitel 148
- Kapitel 149
- Kapitel 150
- Kapitel 151
- Kapitel 152
- Kapitel 153
- Kapitel 154
- Kapitel 155
- Kapitel 156
- Kapitel 157
- Kapitel 158
- Kapitel 159
- Kapitel 160
- Kapitel 161
- Kapitel 162
- Kapitel 163
- Kapitel 164
- Kapitel 165
- Kapitel 166
- Kapitel 167
- Kapitel 168
- Kapitel 169
- Kapitel 170
- Kapitel 171
- Kapitel 172
- Kapitel 173
- Kapitel 174
- Kapitel 175
- Kapitel 176
- Kapitel 177
- Kapitel 178
- Kapitel 179
- Kapitel 180
- Kapitel 181
- Kapitel 182
- Kapitel 183
- Kapitel 184
- Kapitel 185
- Kapitel 186
- Kapitel 187
- Kapitel 188
- Kapitel 189
- Kapitel 190
- Kapitel 191
- Kapitel 192
- Kapitel 193
- Kapitel 194
- Kapitel 195
- Kapitel 196
- Kapitel 197
- Kapitel 198
- Kapitel 199
- Kapitel 200
- Kapitel 201
- Kapitel 202
- Kapitel 203
- Kapitel 204
- Kapitel 205
- Kapitel 206
- Kapitel 207
- Kapitel 208
- Kapitel 209
- Kapitel 210
- Kapitel 211
- Kapitel 212
- Kapitel 213
- Kapitel 214
- Kapitel 215
- Kapitel 216
- Kapitel 217
- Kapitel 218
- Kapitel 219
- Kapitel 220
- Kapitel 221
- Kapitel 222
- Kapitel 223
- Kapitel 224
- Kapitel 225
- Kapitel 226
- Kapitel 227
- Kapitel 228
- Kapitel 229
- Kapitel 230
- Kapitel 231
- Kapitel 232
- Kapitel 233
- Kapitel 234
- Kapitel 235
- Kapitel 236
- Kapitel 237
- Kapitel 238
- Kapitel 239
- Kapitel 240
39. Die Meisterproben.
Ein Mann hatte drei Söhne. Als sie zu Jahren gekommen waren, schickte er sie in die Lehre zu drei der geschicktesten Meister. Der eine sollte ein Schmied werden, der andere ein Schütz, der dritte ein Heilkünstler. Nach Verlauf der Lehrzeit berief er sie nach Hause, um zu erfahren, ob sie auch rechtschaffene Künstler geworden. Und als er dessen gewiß war nach abgelegten Proben, so führte er sie gen Hof zum König, und bot ihm ihre Dienste an. Es war demselben aber inzwischen noch ein vierter Knabe geboren worden, ein Nestquack, von schwächlichem Körper, aber, wie sich's später zeigte, von überaus feinem Verstande. Der war der Liebling der Mutter, dem sie Alles zusteckte, und wenn er eben nichts kriegte, so stahl er's meisterlich. Als nun die drei Brüder mit dem Vater nach Hofe zogen, so bat er die Mutter, sie möchte auch ihn dahin führen, damit er des Königs Staat sehen könne. Das that die Mutter, ohne Vorwissen des Vaters. – Die drei Brüder wurden vom König gnädig aufgenommen, und er gedachte ihnen sogleich Proben vorzulegen, in denen sie ihre Meisterschaft erweisen könnten. Zum ersten sollte der Schmied ein Schwalbennest machen, so künstlich und zugleich natürlich, daß Schwalben darin nisten möchten. Der Schmied verfertigte alsbald das Nest; und sieh! nach wenig Tagen saß eine Schwalbe im Neste, und brütete über den drei Eilein, die sie gelegt. Darob hatte der König große Freude, und er ernannte den Schmied sogleich zu seinem Obersthofmeister. Nun kam die Reihe an den Schützen, und an den Heilkünstler. Diesen gab der König auf, daß jener die drei Eier durchschießen sollte in einem Schuß, und daß dieser sodann die verwundeten Küchlein wieder heilen sollte. Sie sagten, sie wollten das thun; aber der Heilkünstler verlangte, daß die Eier aus dem Neste geholt, und dann wieder darein gelegt werden, ohne daß es die Schwalbe, die Mutter, merke; denn, sagte er, wenn die Mutter aus dem Neste flöge, so würden die Küchlein keine Wärme mehr haben und zu Grunde gehen. Der König ließ also verkünden: Wer die drei Eier aus dem Neste nehmen, und sie dann wieder darein legen könnte, ohne daß es die Schwalbe, die Mutter, merkte, der sollte vor Allen belohnt und geehrt werden. Da trat Hänslein, das Muttersöhnlein, vor den König, und sagte: Ich will das thun. Und er kletterte auf Dach hinauf, wo das Schwalbennest hing, und stahl die Eier so meisterlich aus dem Neste, daß die Schwalbe nichts merkte, sondern ruhig sitzen blieb. Der König legte dann die Eier vor den Schützen hin, doch so, daß das dritte und letzte nicht in gleicher Linie, sondern seitwärts zu liegen kam. Der Schütze schoß von weiter Ferne, und siehe! alle Eier waren mitten durch getroffen von dem spitzen Pfeile, der, vom nächsten Baum zurück prallend, auch das dritte durchbohrte. Darüber war alles Volk erstaunt, und der König machte ihn sogleich zu seinem Oberst-Jägermeister. Nun machte sich aber der Heilkünstler alsbald daran, die verwundeten Küchlein zu heilen; und er that es auf so geschickte Art, daß sich die Küchlein im Ei unruhig bewegten, als wären sie zur Unzeit aus dem Schlafe geweckt worden. Da sprach der König zum Heilkünstler: Du sollst mein Leibarzt und geheimer Rath sein auf immerdar. Jetzt that sich Hänslein wieder hervor, und nahm die Eier, und legte sie der Schwalbe, die noch am Orte saß, also meisterlich unter, daß sie nichts merkte, sondern sitzen blieb und fortbrütete, als wäre nichts vorgegangen. Ob diesem Stücklein wunderte sich der König noch mehr, als über die andern, und er ernannte Hänslein zu seinem Oberstkämmerer und Hausmaier. – Auch hatte er später alle Ursache, mit seiner Wahl zufrieden zu sein. Denn wenn der Schmied ihm das schönste und beste Kriegs- und Hausgeräthe verfertigte, und der Schütze reichliches und schmackhaftes Wildpret in seine Küche lieferte, und der Heilkünstler ihn immer bei gutem Appetit und bei heiler Haut erhielt, so that Hänslein, der Hausmaier, noch ungleich mehr: er stahl den Nachbarn eine Krone nach der andern, so daß sein Herr ein König vieler Reiche wurde. Zuletzt aber schob sich Hänslein selbst eine Krone in die Tasche, und er ward und hieß von nun an: Hans der König.