type | legend |
author | Karl Simrock |
year | 1878 |
publisher | Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung |
address | Stuttgart |
title | Die Edda |
pages | I-VII |
created | 20031015 |
sender | gerd.bouillon@t-online.de |
firstpub | 1851 |
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II. Die ältere Edda.
Heldensage.
17. Völundarkvidha.
Das Lied von Wölundur.
Nidudr hieß ein König in Schweden. Er hatte zwei Söhne und eine Tochter; die hieß Bödwild. Es waren drei Brüder, Söhne des Finnenkönigs (?); der eine hieß Slagfidr, der andre Egil, der dritte Wölundur. Die schritten auf dem Eise und jagten das Wild. Sie kamen nach Ulfdalir (Wolfsthal) und bauten sich da Häuser. Da ist ein Waßer, das heißt Ulfsiar (Wolfssee). Früh am Morgen fanden sie am Waßerstrand drei Frauen, die spannen Flachs; bei ihnen lagen ihre Schwanenhemden; es waren Walküren. Zwei von ihnen waren Töchter König Lödwers: Hladgud Swanhwit (Schwanweiß) und Herwör Alhwit (Allweiß); aber die dritte war Aelrun, die Tochter Kiars von Walland. Die Brüder führten sie mit sich heim. Egil nahm die Aelrun, Slagfidr die Swanhwit und Wölundur die Alhwit. Sie wohnten sieben Winter beisammen: da flogen die Weiber Kampf zu suchen, und kamen nicht wieder. Da schritt Egil aus die Aelrun zu suchen und Slagfidr suchte Swanhwit; aber Wölundur saß in Ulfdalir. Er war der kunstreichste Mann, von dem man in alten Sagen weiß. König Nidudr ließ ihn handgreifen so wie hier besungen ist.
Durch Myrkwidr flogen Mädchen von Süden, |
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Ihrer Eine hegte sich Egiln, |
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So saßen sie sieben Winter lang; |
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Hladgud und Herwör stammten von Hlödwer; |
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Vom Waidwerk kamen die wegmüden Schützen, |
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Derweil im Wolfsthal saß Wölundr, |
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Das hörte Nidudr, der Niaren Drost, |
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Stiegen vom Sattel an des Saales Giebelwand, |
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Sie banden sie ab und wieder an den Bast, |
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Briet am Feuer der Bärin Fleisch: |
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Ruht' auf der Bärenschur, die Ringe zählt' er, |
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Saß er so lange bis er entschlief: |
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»Wer sind die Leute, die in Bande legten |
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Da rief Nidudr, der Niaren Trost: |
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Hier war kein Gold wie auf Granis Wege, |
König Nidudr gab seiner Tochter Bödwild den Goldring, den er vom Baste gezogen in Wölundurs Haus; aber er selber trug das Schwert, das Wölundur hatte. Da sprach die Königin:
Er wird die Zähne blecken vor Zorn, wenn er das Schwert erkennt |
So wurde gethan, ihm die Sehnen in den Kniekehlen zerschnitten und er in einen Holm gesetzt, der vor dem Strande lag und Säwarstadr hieß. Da schmiedete er dem König allerhand Kleinode, und Niemand getraute sich, zu ihm zu gehen als der König allein. Wölundur sprach:
»Es scheint Nidudurn ein Schwert am Gürtel, |
||
»Bödwild trägt nun meiner Getrauten |
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Liefen zwei Knaben, lauschten an der Thüre, |
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Viel Kleinode sahn sie, die Knaben daucht es |
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»Sagt es den Mägden nicht noch dem Gesinde, |
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Sie kamen zur Kiste die Schlüßel erkundend; |
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Aber die Schädel unter dem Schopfe |
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Aus den Zähnen aber der Zweie |
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Ich beßre dir so den Bruch am Goldring, |
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Er betrog sie mit Meth, der schlauere Mann; |
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»Wohl mir,« sprach Wölundur: »wär ich auf den Sehnen, |
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Außen stand Nidudurs arges Weib, |
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Immer wach ich, wonnelos lieg ich, |
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Bekenne mir, Wölundur, König der Alfen, |
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Erst sollst du alle Eide mir leisten, |
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Daß du Wölundurs Weib nicht tödtest, |
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»So geh zur Schmiede, die du mir schufest, |
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»Aber die Schädel unter dem Schopfe |
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»Aus den Zähnen der Zweie dann |
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Nie sagtest du ein Wort, das so mich betrübte, |
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Lachend hob sich in die Luft Wölundur; |
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»Steh auf, Thankrad, meiner Thräle bester, |
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»Ist das wahr, Bödwild, was man mir sagte: |
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Wahr ist das, Nidudur, was man dir sagte: |